Herzlichst Willkommen zurück... :)
Ich freue mich, ein Update mit euch teilen zu dürfen. Trotz der besonderen Zeit und den entsprechend eher widrigen Umständen konnte mich schließlich nichts mehr davon zurückhalten, meinen Weg fortzusetzen. Ich freue mich falls ihr dem Weg hierhin gefolgt seid und brenne darauf, davon zu berichten - diesmal nicht in "Echtzeit", da die Akkus der Geräte das nicht mitgemacht hätten. Gerade zurückgekommen und noch etwas hinkend nach dem Aufstehen erzähle ich euch von den letzten 3 Tagen...
Achja - fast vergessen. Ab jetzt gibt es genaues Tracking dank meiner neuen Suunto-Baro 9 Sportuhr, die ich sehr zu schätzen gelernt habe. Also kein aufwändiges Nachzeichnen der Route mehr ;)
(zur Erklärung: die Zeit gibt die absolute Netto-Gehzeit an. Ich habe bei jeder Pause auch das Tracking pausiert)

Sonntag Mittag habe ich also mein Auto im P&R Krems abgestellt, den Rucksack geschultert und bin vom Bahnhof aus Richtung Donau stromaufwärts gegangen. Bald kommt man bei der bekannten Ortschaft Stein vorbei - sie lädt mit etlichen Lokalen zu einem Radler nach einer 2-Rad-Tour durch die Wachau ein. Kurz darauf übersetzen wir die Donau aufs Südufer nach Mautern.

Nach diesem Blick zurück auf die sandigen und steinigen Weinterrassen halte ich mich in Mautern rechts Richtung Westen und stoße bald auf bekannte Wegschilder - hier der Einstieg zur ehemaligen römischen Limesstraße.

Ja, es ist großartig wie die Natur jetzt in der vollen Pracht ihrer Blüte steht.. mein Gärtnerherz blüht auf! Immer wenn es sich ergibt wird nun ein geschärfter Blick in die oft wunderbaren Gärten des Landes geworfen. Der Weg führt einige Weinterrassen hinauf ins Hügelland, das den Dunkelsteiner Wald ankündigt. Beim Blick zurück sehe ich immer wieder das weithin erkennbare Stift Göttweig (das ich ausgelassen habe, da eine Besichtigung aktuell nicht möglich ist).

Mehr und mehr kühlender Wald umgibt mich und dann ist der Zeitpunkt gekommen - jetzt wird das iPhone auf Flugmodus geschalten, die Navigation übernimmt der präzise Wanderführer von Peter Lindenthal (aus Gewichtsgründen habe ich nur die notwendigen Seiten aus dem Buch herausgeschnitten) und ich fühle mich jetzt wirklich frei. Der Name "Dunkelsteiner Wald" verspricht etwas mystisches und die Natur hält es auch. Gerade noch in der gepflegten Weinkultur gewandert verliert man sich hier in der Weite des Waldes.

Auch eine ganze Stunde später kann ich bei einer Jause im Nirgendwo noch das nach Westen ausgerichtete Stift Göttweig sehen. Die Stärkung war durchaus notwendig - auch wenn die Etappe mit ca. 20 km zu den kürzeren zählt fallen dazwischen einige Höhenmeter an.

Nach einigem auf und ab schließt die Etappe mit einem Abstieg in die Ortschaft Maria Langegg, die in einer sanften Senke liegt. Etwa 60 Höhenmeter erhaben und gegenüber steht die spätbarocke Wallfahrtskirche Maria Langegg und strahlt beim Eintreffen bereits in der Abendsonne.


Ich setze mich ins etwas unfreundliche, aber romantisch gelegene Gasthaus, bestelle einen Radler und warte auf meinen besten Freund Jakob - vulgo "lang". Er hat angekündigt, die kommenden zwei Etappen mit mir gehen zu wollen und auch eingewilligt die Erschwernis der Zeltübernachtungen (ja, das trage ich nun mit mir) auf sich zu nehmen.

Wir gönnen uns noch ein Abendbier im Anblick der beeindruckenden Kirche und der ausgestorben wirkenden Umgebung bevor wir das Zelt am Parkplatz aufschlagen und in einen überschaubar erholenden Schlaf fallen.
Ich werde mir bald Zeit nehmen, von den weiteren Etappen zu berichten - bis dann..
stay tuned and healthy ;)
simon
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