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Etappe 27 - Bregenzerwald nach Höchst bei Bregenz

Autorenbild: Simon ExenbergerSimon Exenberger

Nach der körperlich dringen nötigen und persönlich sehr geschätzten Pause in Schwarzenberg essen wir dank Sonja Sonntag spätvormittags ein großes Frühstück gemeinsam. Nach einer herzlichen Verabschiedung mache ich mich auf den Weg Richtung Bregenz. Bei der Routenauswahl verlasse ich mich gerne auf die Empfehlung des Pilgervaters und gehe zunächst nach Egg um dort der Bregenzer Arche zu folgen. Einst hatte man unter großem Aufwand die Schienen der „Wälderbähnle“ verlegt, wo heute ein Rad- und Wanderweg verläuft.

Zwar ist es heute bedeckt, doch die Luft ist von den letzten Tagen schwül aufgeladen und auch weiterhin sehr warm. Alle paar hundert Meter haben sich Familien oder Freundesgruppen an den Schotterbänken versammelt um sich im kalten Wasser zu erfrischen und zu grillen. Immer wieder münden kleinere und größere Bäche in die Arche, die immer breiter wird. Bei der Ortschaft Doren endet der Radweg und ich stoße auf eine Wegsperre, die ich - nicht ganz so selbstbewusst wie die Einheimischen - aber doch ignoriere und gehe durch den Rotachtunnel. Es ist ziemlich unheimlich, in dem schwarzen Loch zu verschwinden und ich bin froh, als ich den Tunnel kurz darauf wieder verlassen kann.

Der Bereich der Bregenzerachschlucht wurde vollkommen zurecht zu einem Naturschutzgebiet erklärt. Der immer weiter ausufernde Fluss lädt mich zu einer neuerlichen Abkühlung ein, die ich meinen Beinen gerne gönne.

Entlang des Weges finde ich die großen Holzschweller des damaligen Gleises. Mancherorts wurden damit Behelfsbrücken gebaut, andere liegen noch im Boden. Auch Steinmauern und Abwasserführungen gehören zu den Überbleibseln der romantischen Strecke.

Mehr und mehr Badegäste säumen die Ufer des inzwischen ruhig und breit fließenden Gewässers. Wo sich die Schlucht plötzlich weitet liegt der Ort Kennelbach mit einem ausgedehnten Betriebsgelände. Einige der Fabriken sind sehr alt und nutzten früher wohl die Wasserkraft der Arche. Überrascht bin ich vom Tennis- und Skisportausstatter HEAD, der hier ebenfalls einen Betrieb führt.

Während sich der Pfänder, Hausberg von Bregenz, rechts neben mir aufbaut, folge ich dem Fluss noch etwa 3 Kilometer lang, bis ich bei Hard westwärts gehe. Inzwischen ist es später Nachmittag geworden und ich habe mir eine Unterkunft gesucht, die ganz in der Nähe der schweizer Grenze liegt. Die letzten 2 Stunden des Tages verbringe ich also damit, durch die Vororte von Bregenz zu marschieren und die Flussmündungen der Dornbirner Arche sowie des monströsen Rhein in den Bodensee zu überqueren.

Gerade 10 Minuten bevor ich das Hotel erreiche, beginnt es zu Regnen, doch nach dem Duschen ist der Guss schon wieder vorbei und ich kann mich zum Essen auf die Terrasse setzen. Obwohl ich erst zu Mittag gestartet bin, sind es wieder ansehnliche 34 Tageskilometer geworden.


Nach dem sehr soliden Essen im Gasthof Linde setze ich mich zur Dokumentation und Planung für den morgigen Tag, wobei mir die Blase am kleinen Zeh etwas Sorge bereitet.


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